Wer weiss schon, was in 10 Jahren sein wird? Ich jedenfalls nicht.
Aber ich weiss, was vor 10 Jahren war. Ich hatte einige gute Freunde, etwa 5. Mit diesen ging ich durch dick und dünn. Was heissen soll: ich kletterte mit ihnen auf jeden Baum, erkundete jeden Winkel unseres Quartiers, frisierte abertausende von Barbies, baute ganze Welten mit Playmobil.
Ich teilte aber mit ihnen auch all meine kleinen und grossen Sorgen. Obwohl die vor allem klein waren. Menschen, mit denen ich so viel Zeit verbrachte, mein Pausenbrot teilte, die Welt erkundete.
Menschen, die mich nun nicht einmal mehr grüssen auf der Strasse. Wie zwei Fremde läuft man einander über den Weg, wohlwissend, wer der andere ist, aber nicht mal eines Blickes würdigend.
Ich teilte aber mit ihnen auch all meine kleinen und grossen Sorgen. Obwohl die vor allem klein waren. Menschen, mit denen ich so viel Zeit verbrachte, mein Pausenbrot teilte, die Welt erkundete.
Menschen, die mich nun nicht einmal mehr grüssen auf der Strasse. Wie zwei Fremde läuft man einander über den Weg, wohlwissend, wer der andere ist, aber nicht mal eines Blickes würdigend.
Aber es geht auch anders. Dachte ich.
Ich hatte eine beste Freundin, und zwar seit ich denken kann. Ich verbrachte seit ich auf der Welt bin mindestens zwei Nachmittag pro Woche mit ihr. Und so grundverschieden wir auch waren, wir hielten immer zusammen. Nicht einmal ein Klassenwechsel und verschiedene Freundeskreise konnten uns auseinander bringen. Wir dachten, das könnte ewig so weiter gehen. Und es ging auch lange so weiter. Unsere Interessen gingen auseinander, und doch fanden wir immer einen gemeinsamen Nenner. Egal, wie lange wir uns nicht gesehen haben, als wir uns nach langer Zeit wieder in die Arme fielen, war es, als wären wir erst gestern Hand in Hand in den Kindergarten gegangen.
Trotzdem verloren wir immer mehr den Kontakt zueinander. Meiner Meinung nach versuchte ich des öfteren Kontakt herzustellen, mehr als sie, aber wie das Leben halt so ist, man hat immer irgendetwas anderes zu tun. Und irgendeinmal kam ich mir doof vor, ich, die immer den Kontakt suchen musste. War ich ihr denn kein Telefon, kein SMS mehr wert? Nicht einmal an meinem Geburtstag dachte sie an mich. Ein kurzer Gedanke an die gemeinsame Zeit war wohl zu viel verlangt. Ich beschloss zu warten, bis sie sich von sich aus meldet. Dieser Zeitpunkt war im Herbst 2009.
Ich warte immer noch.Dazu muss man wissen, ich trauere selten Menschen nach. Ich weiss, dass Freunde nicht für immer bleiben, dass sie sich verändern, dass auch ich mich verändere, und oft nicht in dieselbe Richtung.
Ich kann gut loslassen. Aber es gibt Ausnahmen. Menschen, die einem alles bedeutet haben, Menschen, mit denen man alles teilte, alles besprechen konnte. Menschen, die man in- und auswendig kannte, ihre ganze Familie und jeder Winkel ihres Zuhauses kannte. Zählen über 15 Jahre gemeinsame Zeit denn gar nichts? All die geteilten Geheimnisse, Probleme, glücklichen Momente, so viele gemeinsame Geburtstage, unglaublich viele schöne Erlebnisse. Die lösen sich zwar nicht auf, aber deren Wert wird kleiner.
Und dann frage ich mich, was ist in 10 Jahren?
Wem bin ich genug wichtig, dass ich auch noch in 10 Jahren mit ihm lachen und weinen kann? Und wer ist mir genug wichtig, dass ich so viel in die Freundschaft investiere, dass dieser meine Kinder kennen lernen wird?
Wem werde ich auch noch in 10 Jahren zum Geburtstag gratulieren?
"It's just that...I just think that some things are meant to be broken. Imperfect. Chaotic.
It's the universe's way of providing contrast, you know?
There have to be a few holes in the road.
It's how life is."
Happy Birthday, A.!
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